Bei neuen Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine sind in Russland nach Angaben von Bürgerrechtlern mehr als 4600 Menschen festgenommen worden. 2035 von ihnen seien in der Hauptstadt Moskau festgesetzt worden, 1150 weitere in der Ostsee-Metropole St. Petersburg, teilte die Organisation OWD-Info am späten Sonntagabend mit.
Insgesamt habe es in rund 65 russischen Städten Proteste gegen den Militäreinsatz im Nachbarlandgegeben. Das Innenministerium hatte zuvor von landesweit rund 5200 Teilnehmern und mehr als 3500 Festnahmen bei den nicht genehmigten Kundgebungen gesprochen.
Aus allen Städten gab es Berichte über Festnahmen, darunter auch Journalisten. Auch in Nowosibirsk wurden laut örtlichen Medien mehr als 200 Menschen festgenommen. Aufnahmen zeigten einen Protestzug mit Dutzenden Demonstranten, die „Nein zum Krieg“ skandierten, ebenso wie die Festnahme eines Journalisten mit gelber „Presse“-Weste. Auf einem Video aus Jekaterinburg prügeln Polizisten mit Schlagstöcken auf einen Demonstranten ein, in Sankt Petersburg setzten Sicherheitskräfte Elektroschocker gegen die Demonstranten ein. Dort und in Archangelsk zeigten Bilder Kinder und alte Menschen unter den Festgenommenen.